I. Produkt des Monats: Die Broschürenstanzung
Sie kommt ziemlich selten vor, zählt aber zu den ganz besonderen Veredelungsvariante: Eine Broschürenstanzung ist ein auffälliger Hingucker
Eine Medizinflasche zum Aufklappen für eine Versandapotheke oder eine charakteristische Flasche für einen Weinhändler – diese Veredelungsvariante heißt Form- oder Konturstanzung und kommt noch vergleichsweise häufig vor. Nach beachtenswerter, aber gleichwohl seltener ist als Sonderform die komplette Broschürenstanzung eines ganzen Heftes. Denn diese Veredlung zählt nicht gerade zu den preiswertesten Verarbeitungsarten.
Bereits im Vorfeld ist hier Köpfchen gefragt, denn es gibt einige Vorgaben zu beachten. Vor der Layouterstellung raten wir zum Austausch mit Fachleuten, um einen reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleisten.
Je nach Stanzform ist zunächst generell die Umsetzbarkeit der gewünschten Form zu klären. Dabei spielen Größe, Umfang und Material der Broschüre eine Rolle. Je höher der Seitenumfang und je stärker das eingesetzte Papier, desto schwieriger lassen sich feine Konturen stanzen. Sind diese Parameter festgelegt, kann mit dem Layout begonnen werden. Zu berücksichtigen ist dabei ein Beschnitt von mindestens 25 mm. Dieser ist auch für die Druckkalkulation wichtig, um ein korrektes Papierformat zu evaluieren.
Nach Aufbau des Druckbogens in der Vorstufe sollte die Form auf jeden Fall mit dem Dienstleister, der die Stanzung vornimmt, als letztem Glied in der Fertigungskette abgestimmt werden. Eine falsche Anordnung oder ein zu geringer Beschnitt können dazu führen, dass sich das Produkt nicht wie gewünscht verarbeiten lässt. Nach dem Druck werden die Bogen zunächst gefalzt und geheftet, erst im Anschluss erfolgt am fertigen Heft mittels Bandstahl die gewünschte Konturstanzung.