I. Thema des Monats: Farbmischung und kalibrierter Bildschirm

Beim Ausdrucken von Texten gilt mittlerweile die Standardregel: What you see is what you get. Geht es um farbige Gestaltung oder Fotos gilt die Regel allerdings nicht - oder bestenfalls per Zufall. Das kann zu großen Enttäuschungen führen.

Die Erklärung, warum man die Farben am Display eines Layouts oder Vorschau-PDF nicht einfach so ausdrucken kann, hat einen einfachen technischen Grund. Überall dort, wo Farbmischung mittels Lichtstrahlen erzeugt wird, also bei Monitoren, Tablets etc., entstammen die verfügbaren Farben aus dem sogenannten RGB-Farbraum, also r(ot), g(rün) und b(lau). Durch entsprechende Addition der Grundfarben in unterschiedlicher Intensität - eben der Farbmischung - wird so der gewünschte Farbton erzeugt. Alle drei Farben gleichmäßig übereinandergestrahlt, ergeben den Farbton weiß.

Umgekehrt verhält es sich bei der subtraktiven Farbmischung. Dort basiert das Prinzip auf der Lichtreflexion der Farben. Bei der Abbildung beispielsweise eines roten Hemdes in einem gedruckten Prospekt wird der rote Anteil des Lichtes reflektiert, die übrigen Farbanteile absorbiert. Werden weitere Farben hinzugefügt, reduziert sich die Lichtfarbe. Die subtraktive Farbmischung von blau, gelb und rot führt im Endergebnis zur Farbe schwarz, wie es vom Malkasten bekannt ist. Der CMYK-Farbraum gehört zur subtraktiven Farbmischung.

Der RGB-Farbraum ermöglicht viel mehr Farbtöne als der CMYK-Farbraum. Daher ist ein standardisierter Produktionsablauf von entscheidender Bedeutung. Dazu gehört ein kalibrierter Bildschirm, das richtige Farbprofil und ein darauf abgestimmtes Proofgerät. Eine richtig eingestellte Druckmaschine sorgt am Schluss für Zufriedenheit bei allen Beteiligten.

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