II. BSI-Lagebericht 2021: Bedrohungslage angespannt bis kritisch

Der digitale Booster durch die Corona-Pandemie hat eine bedrohliche Kehrseite: Cyber-Angriffe werden immer häufiger, um von Behörden sowie großen und immer öfter auch von kleinen Unternehmen Lösegeld für verschlüsselte Firmen-IT zu erpressen.

Cyber-Angriffe führen zu schwerwiegenden IT-Ausfällen in Kommunen, Krankenhäusern und Unternehmen. Sie verursachen zum Teil erhebliche wirtschaftliche Schäden und bedrohen existenzgefährdend Produktionsprozesse, Dienstleistungsangebote und Kunden. Das sind zentrale Feststellungen des Berichts zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2021 des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Der neue Lagebericht macht deutlich: Die erfolgreiche Digitalisierung ist auf Grund der zunehmenden Vernetzung, einer Vielzahl gravierender Schwachstellen in IT-Produkten sowie der Weiterentwicklung und Professionalisierung von Angriffsmethoden zunehmend gefährdet.

Am Beispiel von erfolgreichen Ransomware-Angriffen, also Schadprogrammen, die den Zugriff auf Systeme einschränken oder unmöglich machen, wird deutlich, wie extrem sich mangelnde Informationssicherheit auswirken kann: So musste sich ein Krankenhaus für 13 Tage von der Notfallversorgung abmelden. Immer öfter sind auch ganze Lieferketten von derartigen Angriffen beeinträchtigt. Das BSI beobachtet zudem, dass auch immer öfter gedroht wird, zuvor gestohlene Daten zu veröffentlichen. Mit dieser Schweigegelderpressung erhöhen Cyber-Kriminelle den Druck auf Betroffene. Pro Tag tauchen durchschnittlich 553.000 neue Schadsoftware-Varianten auf. Insgesamt zählte das BSI im Berichtsjahr 144 Millionen neue Schadprogramme.

Auch die Qualität und die Verbreitung vieler gravierender Schwachstellen in IT-Produkten gibt Anlass zur Sorge. So wurde eine gravierende Schwachstelle in Microsoft-Exchange auf 98 % aller geprüften Systeme festgestellt.

Weitere Informationen und Beispiele finden sich beim BSI im „Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2021“

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